Monday, January 23, 2012

Der Geflügel-Skandal - Finger weg von Geflügel?

Überall ist die Rede von Infektionsgefahr durch ESBL-bildende und MRCA-Bakterien bei Tier und Mensch. Wir sagen Ihnen, was Sie aktiv tun können.

Warum sind diese Bakterien gefährlich?
Sobald diese Erreger in Wunden, Harnwege oder die Lunge gelangen, werden sie zu einem Riesenproblem vor allem für immungeschwächte Patienten. Dann helfen Medikamente wie Penicillin und Co. nicht mehr - es wird lebensgefährlich.

Resistente Erreger - wo kommen sie her?
Jeder Einsatz eines Antibiotikums bei Mensch und Tier kann zu Resistenzen führen. Zwei Drittel aller eingesetzten Antibiotika werden durch Tierärzte verordnet und, anders als beim Menschen, auch gleich verkauft. So sorgen resistente Keime aus der Tierzucht für die Ausbreitung der unempfindlichen Mikroben, die dann auf Menschen übertragen werden. Der unsachgemäße und unsinnige Antibiotikagebrauch in der Humanmedizin erzeugt hier resistente Keime.
Antibiotika ermöglichen Massentierhaltung und werden als Hygiene-Ersatz eingesetzt. Heute sind etwa 70 Prozent der Bakterien, die Infektionen in Krankenhäusern verursachen, gegen mindestens ein Antibiotikum resistent. Außerdem gewinnen Mehrfach-Resistenzen an Bedeutung, so sind Infektionen im Extremfall nicht mehr therapierbar. Antibiotika sind unverzichtbar, aber nur der gezielte Einsatz ist gerechtfertigt, wenn empfindliche Erreger nachgewiesen sind. Speziell in der Geflügel-Massentierhaltung kann allerdings nicht mehr von "gezieltem Einsatz" die Rede sein.

Unsichtbare Gefahr in der Küche
Wenn Keime, insbesondere resistente Keime, bei der Zubereitung in der Küche an die Finger gelangen und über kleine Wunden oder den Mund in den Körper eindringen, ist der Supergau schon da. Dann können sie auch auf andere Personen übertragen werden. Diese sog. Schmier- und Kontaktinfektion ist über kontaminierte Hände oder auch über Flächen oder Gegenstände und Küchengeräte weit verbreitet.
Unsere Hände sind Hauptüberträger, die Übertragung ist nachgewiesen. Von Erkältung über Grippe bis MRCA, fast alle Erreger werden per Hand weitergegeben. Unsere Hände kommen ständig mit Gegenständen und Menschen in Berührung - und deshalb auch mit Erregern, die von Händen leicht auf die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund übergeben werden können. Deshalb sollte man sich regelmäßig vor und nach der Zubereitung von Speisen, speziell auch Geflügel, die Hände gründlich waschen und evtl. sogar Desinfektionsmittel verwenden.

Geflügelzubereitung
Niemand weiß, ob z.B. rohe Hähnchenbrust verkeimt ist. Die Wahrscheinlichkeit ist leider enorm hoch, also ist höchste Wachsamkeit geboten. Einfaches abwaschen des Fleisches reicht leider nicht, da die Keime sich im Fleisch befinden. Daher sollte man immer:
1. Fleisch kühl transportieren, kühl lagern und schnell verwenden, MHD beachten
2. "OP-Bedingungen" schaffen - Hände waschen evtl. desinfizieren, bei Verletzungen Einmalhandschuhe verwenden.
3. Flächen und Geräte separat ausschließlich für das Fleisch benutzen und Geflügel immer getrennt von anderen Speisen vorbereiten
4. Nach der Zubereitung sofort reinigen und heiß abspülen, dann sofort in die Maschine bzw. mit Extra-Trockentuch abtrocknen.
5. Geflügel nur gar verzehren

Das Immunsystem - unser Verteidigungssystem
Wir werden ständig von Keimen - wie etwa Viren oder Bakterien - angegriffen. Unser Immunsystem  schützt uns weitgehend vor eben diesen. Auch die Wirkung eines Antibiotikums ist abhängig vom körpereigenen Immunsystem, denn abgetötete Keime müssen beseitigt werden. Doch diese Körperabwehr funktioniert nur perfekt, wenn wir die Voraussetzungen schaffen. Um Erreger, die in den Körper eingedrungen sind, kümmert sich das Immunsystem zunächst mit der sog. natürlichen Abwehr. Das sind u.a. Fresszellen, die sich auf alles stürzen, was körperfremd und bedrohlich ist. Eindringlinge werden einfach von den Fresszellen umschlossen und abgebaut, einfach "aufgefressen". Die zweite Abwehrstufe bildet die sog. intelligente Abwehr. Hier übernehmen Zellen, die im Knochenmark gebildet werden, die Aufgabe Antikörper gegen die Erreger zu bilden. Hinzu kommen Zellen, die in Zusammenarbeit mit der intelligenten Abwehr die sog. spezifische Abwehr darstellen. Sie richtet sich gezielt gegen bestimmte einzelne, spezifische Erreger und können sich die Beschaffenheit der Erreger merken. Bei einer erneuten Infektion kann so schneller und wirkungsvoller reagiert werden.
Voraussetzung hierfür ist u.a. eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, damit der Körper genügend Vitamine aufnehmen kann. Ebenso wichtig wie Vitamine ist die ausreichende Versorgung von Mineralstoffen. Mit der Zufuhr bestimmter, natürlich im Körper vorhandener Mineralsalze, besonders aufbereitet, stellen Sie das nötige Gleichgewicht wieder her. Hier liegt auch der Unterschied von den normalen Mineralstoffen in der Nahrung und den Funktionsmitteln nach Dr. Schüßler. Jedes Salz wird zielgerichtet für die Abwehrzellen aufbereitet und stärkt so unmittelbar die Abwehrkraft.

Fazit:
Die Geflügel-Massentierhaltung und den Einsatz von Antibiotika können wir leider nicht von Heute auf Morgen ändern. Einen kleinen Schritt in die richtige Richtung können wir jedoch demnächst bei jedem Einkauf gehen. Jeder muss im Endeffekt selber entscheiden was er essen möchte, jedoch möchten wir hinzufügen, dass man sich überlegen sollte, ob es sich nicht lohnt ein paar Euro mehr zu bezahlen und dafür etwas gesünderes zu bekommen. Überlegen Sie mal selbst: Möchten Sie lieber sparen und ein mit Antibiotika und sonst noch was vollgepumptes Hühnchen essen oder lieber eines, dass gesund gelebt und zumindest mal das Tageslicht gesehen hat. Glauben Sie uns, Sie werden den Unterschied schmecken.

mariasimoneidejhs

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