Mitglieder einer Beobachtungsmission der Europäischen Kommission bezeugten, dass sie bei ihrem Besuch von gemischten serbisch-muslimischen Dörfern im August 1992 sahen, dass Häuser von Muslimen mit weissen Fahen gekennzeichnet waren, um sie von Häusern von Serben zu unterscheiden. Die Verfolgung von Nicht-Serben in Prijedor wurde vom Internationalen Strafgerichtshof für das frühere Jugoslawien als objektiver Tatbestand (actus reus) einer Völkermordhandlung eingestuft. Tausende von Menschen wurden ermordet, verhaftet, gefoltert, deportiert oder vergewaltigt. Das Gesicht der Gemeinde Prijedor wurde dadurch für immer verändert. Das heutige Bosnien und Herzegowina ist ein Staat, der auf dem 1995 unterzeichneten Friedensvertrag von Dayton aufbaut, welcher Prijedor in den Händen der bosnischen Serben liess.
Den Opfern des genozidalen Vorgehens in Prijedor wurde bis heute von den lokalen Behörden nicht die geringste Anerkennung für ihr Leiden zuteil. Der Bürgermeister Marko Pavic und die lokalen Behörden weigern sich, die in Prijedor begangenen Verbrechen öffentlich anzuerkennen, trotz zahlreicher Urteile von internationalen und nationalen Gerichten. Die Errichtung von Denkmälern zu Ehren der Opfer wurde verboten, und der Zugang zu den Orten ihres Leidens wird den Opfern verweigert, beispielsweise von Arcelor Mittal, einem Unternehmen, dem nun das Terrain des früheren Konzentrationslagers in Omarska gehört.
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mariasimoneidejhs
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