Im vergangenen Jahr las ich in der ZEIT einen Artikel über die Ausstellung "Hollywood Costume", in der mehr als 130 original Filmkostüme aus 100 Jahren Filmgeschichte ausgestellt wurden. Mein Blick fiel auf ein Foto mit einem grünen Samtkleid... Schockschwere Not, das ist doch.... Genau! DAS Kleid aus einem der schnulzigsten, längsten, zu Tränen anrührendsten Filme aller Zeiten: "Vom Winde verweht". Schon als Mädchen liebte ich diesen Film, die Halsstarrigkeit der Scarlett O'Hara und den unermüdlichen Draufgängercharme des segelohrigen Rhett Butler. Besonders mochte ich das Kleid, das sich Scarlett aus den Samtvorhängen des Salons auf Tara von ihrer Mummy schneidern ließ, weil sie Rhett Geld aus dem Kreuz leiern muss, um ihre Steuerschulden bezahlen zu können.
Ganz nebenher sagte ich einen Satz, den meinen Mann zu organisatorischen Höchstleistungen antrieb. Ich sagte nämlich eher beiläufig, dass man sich das eigentlich mal anschauen müsste.
Unterm Weihnachtsbaum fand ich dann ganz liebevoll verpackt zuerst ein großes dickes Buch mit Namen "Hollywood Costume" - der sich als Ausstellungskatalog entpuppte. Verzückt vertiefte ich mich sogleich sehr glücklich übers Geschenk in die Seiten, als mir mein Mann einen Briefumschlag zuschob mit den Worten "Das gehört noch dazu"..... Und jetzt war ich wirklich fassungslos: Ihr ahnt es bestimmt - ein Gutschein für ein Wochenende in London, incl. Flug, Luxushotel, 5-Uhr-Tee....und..... Jawoll! Eintrittskarten zur Ausstellung "Hollywood Costume". Ich war selig, bevor es überhaupt losging. Ich würde DAS Kleid sehen, das einst Scarlett O'Hara zu Rhett Butler trug.
Ich habe Euch hier ein paar fotografische Reiseeindrücke mitgebracht. Leider war das Wetter eher bescheiden, so dass Sightseeing recht flach fiel. Dafür war ja auch die Zeit einfach zu kurz. Allerdings habe ich eine tolle Hotelempfehlung für alle, die mitten in London ein bisschen Luxus zwischen Tradition und Moderne genießen und in einem der berühmtesten Tea Rooms der Stadt einmal den "5 o'Clock-Tea" zu sich nehmen wollen. Im "Browns Hotel" mitten in Mayfair versinkt man in weichen Betten zwischen noch kuscheligeren Kissen, genießt erstklassigen britischen Tee - sowohl zum Frühstück, als auch zur blauen Stunde und fühlt sich ein ganz kleines bisschen wie Pretty Woman.
Unser Zimmer und der Blick aus dem Tea Room:
Tea for Two .-) :
Duty Free Shopping:
Die Ausstellung war gelinde gesagt der Oberknaller! 130 original Kostüme aus 100 Jahren Filmgeschichte. 5 Jahre lang haben die Initiatoren gebraucht um auf die Beine zustellen, was im Londoner Victoria & Albert Museum zu sehen war. Kostüme aus Kultfilmen, wie Hitchcocks "Die Vögel", Baz Lurmans "Moulin Rouge", Batman, Matrix, Frühstück bei Tiffanys, Indiana Jones, Brokeback Mountain, Oceans Eleven, Titanic, das zerrissene Unterhemd Bruce Willis' aus "Stirb Langsam", Harry Potters Mantel aus Hogwarts, Charlie Chaplins Clochard-Anzug aus "The Tramp", sogar die roten Glitzerschuhe und das Karoschürzchen, die Judy Garland in "The Wizard of Oz" trug, durfte ich bewundern. All das liebevollst zusammengestellt, mit wunderschönen Details. Kleine Interviewszenen mit so berühmten Kostümdesignern wie Edith Head, Walter Plunkett oder Sandy Powell. Animationen, die erzählten, wie Filmkostüme entstehen, wie sie sich um ihre Charakter legen und sie so formen und definieren. Ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen.
Höhepunkt für mich war ganz klar: DAS Kleid. Ziemlich zu Beginn der Ausstellung gleich im ersten Raum: herrlich grün, herrlich samtig, mit glänzenden Gardinenkordeln in der Taille (auch wenn das nur durch die grünen Scheinwerfer so leuchtete - das Original ist nämlich nicht mehr ganz so leuchtend). Ich stand wie vom Donner gerührt davor und Heulsuse, die ich nunmal bin, schossen mir vor lauter Rührung auch gleich die Tränen in die Augen.Was mir zugegebenermaßen ziemlich peinlich war.... welcher normale Mensch steht schon schluchzend vor nem Filmkostüm...?
Leider war jegliche Art der Fotografie verboten und die Ausstellungsstücke so gut bewacht, dass selbst der Anflug des Versuchs, das Kleid mit dem Handy aus der Hüfte abzulichten mit strafendem Kopfschütteln seitens der Aufpasser geahndet wurde. Es war ein ganz unglaubliches Gefühl, all diese berühmten Kostüme anzuschauen. Wir wandelten traumwandlerisch durch diese unwirkliche Kulisse. Mit glühenden Wangen und glänzenden Augen. Und manchmal...aber nur manchmal verschwand diese Euphorie ein winziges bisschen. Die irre tollen Matrix-Mäntel sehen nämlich in Wirklichkeit gar nicht so irre toll aus. Und das verwegende Outfit, mit dem sich Indie durch seine Blockbuster kämpft ist eine braune Stoffhose und ne olle Lederjacke.... interessant werden diese Sachen dann erst wieder durch die Geschichte, die sie erzählen.
Leider war jegliche Art der Fotografie verboten und die Ausstellungsstücke so gut bewacht, dass selbst der Anflug des Versuchs, das Kleid mit dem Handy aus der Hüfte abzulichten mit strafendem Kopfschütteln seitens der Aufpasser geahndet wurde. Es war ein ganz unglaubliches Gefühl, all diese berühmten Kostüme anzuschauen. Wir wandelten traumwandlerisch durch diese unwirkliche Kulisse. Mit glühenden Wangen und glänzenden Augen. Und manchmal...aber nur manchmal verschwand diese Euphorie ein winziges bisschen. Die irre tollen Matrix-Mäntel sehen nämlich in Wirklichkeit gar nicht so irre toll aus. Und das verwegende Outfit, mit dem sich Indie durch seine Blockbuster kämpft ist eine braune Stoffhose und ne olle Lederjacke.... interessant werden diese Sachen dann erst wieder durch die Geschichte, die sie erzählen.
Wen es interessiert, der kann sich HIER ganz viele Infos, Bilder und Videos der Ausstellung nochmal online ansehen, denn sie schloss leider schon am am 27.1.2013 ihre Pforten.
Anyway... Kinder, ich war glücklich und hingerissen. Und bis heute blättere ich ganz oft in meinem buntbebilderten Ausstellungskatalog und schwelge in Erinnerungen.
Danke mein liebster Ehemann für dieses traumhafte Wochenende!!!
mariasimoneidejhs
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