Heute vor vier Jahren hat mein Mann mir einen Heiratsantrag gemacht. Klingt romantisch, aber die einen sagen so, die anderen sagen so...
Das war nämlich folgendermaßen: ich bin eigentlich ein Valentinstagverweigerer. Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn es über das Jahr verteilt viiiieeele Gelegenheiten gibt, mich beschenken zu lassen. Auch sollte man Geschenke als Liebesbeweise nicht unterschätzen- ich halte es für durchaus sinnvoll, sich gelegentlich mit kleinen Aufmerksamkeiten umeinander zu bemühen. Und ja, der ein oder andere braucht dafür halt einen Anstubser, der in Form eines festen Tages im Jahr daherkommt. Aber mir kommt das ein bißchen komisch vor, dass die Leute dann auf Knopfdruck romantisch werden müssen. Ein Strauß roter Rosen zum Valentinstag ist ungefähr so, als würden die Geschäfte schon fertige Liebesbriefe verkaufen, die unsere Liebsten uns dann überreichen.
Damit mein Mann (damals Freund) also gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt, hatte ich mir für den Abend ein paar Freundinnen zum Mädelsabend eingeladen.
An diesem Valentinstag fuhren wir nach dem Einkaufen noch kurz in die Autowaschanlage. Und kaum sind wir drin, sagt mein damaliger Freund: "Wir hatten ja schonmal über das Thema gesprochen. Ich glaube aber, so eine Nummer mit Rosen und Geigen und Kerzen würdest Du mir nicht abkaufen, daher wollte ich Dir einen Antrag machen, wenn Du am wenigsten damit rechnest. Und das ist jetzt!..."
Es gab einen wunderschönen Ring dazu und der Mädelsabend wurde zur Verlobungsparty.
Im Freundeskreis wurde viel über den Antrag gelacht. Der Junggesellenabschied meines Mannes stand unter dem Motto "Car Wash Lover"- unter anderem musste er erstmal die Autos seiner Freunde waschen.
Nach alledem haben wir zum Valentinstag schon irgendwie eine besondere Beziehung. Deswegen waren wir auch gleich Feuer und Flamme, als meine kleine Schwester vorschlug, Valentin sei doch ein schöner Name für unseren Sohn Nr. 2.
Vorangegangen war ein schwieriger Entscheidungsprozess.
Ich wollte eigentlich einen Konstantin. Geht gar nicht, findet mein Mann. Er will einen Alexander. Gefällt mir nicht, sage ich. Julian fände ich aber schön. Nee, sagt mein Mann, aber Julius fände er gut. Klingt mir zu sehr nach Golfspielen, sage ich. Und dann kommt meine Schwester mit dem Valentin um die Ecke- wir sehen uns an und sagen: jawoll!
Vor ein paar Tagen fällt meinem Mann ein, dass er das doch nicht schön findet. Einfach so. Konstantin wäre besser. Juhu, ich bekomme doch meinen Konstantin, dachte ich erst, aber dann fiel mir auf, dass der kleine jetzt schon Valentin für mich ist. Das wird jetzt nicht einfach so wieder ein Konstantin.
Ein paar Tage später erkläre ich das meinem Mann. Der sagt: Na gut, dann eben doch Valentin.
Die Verwirrung ist komplett. In meiner Umfrage habt ihr Valentin auf den letzten Platz gewählt. Aber dann wird´s wenigstens nicht wieder ein Top 10 Name.
Mein Mann meint, da draußen ist der perfekte Name für unser Kind, wir haben ihn bloß noch nicht gefunden. Ich meine, der hat jetzt genug dazu beigetragen. Ich habe Pickel, Nasenbluten, dicke Füße, Ziehen in der Leiste und hätte Karneval problemlos als Obelix gehen können- ich darf das jetzt alleine entscheiden.
Und ich entscheide mich für:
An seinem Namenstag können wir ihm dann jedes Jahr erzählen, wie die Geschichte unserer Familie in einer Waschstraße begann :-)
Und wie seine Mutter vom Valentinstagverweigerer zu einem Valentinstagsfan wurde!
Ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Valentinstag!
Eure Mia
mariasimoneidejhs
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