Tuesday, February 5, 2013

jeder hat jemanden, den er nicht hat...

Unglücklich verliebt zu sein gehört dazu, macht jeder mindestens einmal in seinem Leben mit. Doch bei uns Balkaneros ist dieses unglücklich-verliebt-sein noch einen Tick trauriger, emotionaler, melodramatisch um nicht zu sagen kitschiger als im Allgemeinen. Der perfekte Soundtrack einer unglücklichen Liebe ist der Sevdah, der Balkan Blues, der seine Wurzeln im osmanischen Bosnien des 16. Jahrhunderts hat und vom Saz, Akkordeon oder der Gitarre begleitet wird. Die Texte muten für uns, die wir unsere Beziehungen nicht mehr in "dass der Tod uns scheidet" sondern in Lebensabschnitten definieren, vielleicht etwas komisch an,  etwa wenn die Tochter der Mutter ihr Leid klagt, weil ihr Liebster mit einer anderen REDET....und doch geht es ans Herz, denn Sevdah hört man nicht nur, Sevdah fühlt man, lebt man. Eine unglückliche Liebe ist oft das Thema eines Sevdahs, ob es die verheiratete Nachbarin ist, auf die man ein Auge geworfen hat,  das wunderschöne Mädchen, dessen man nicht würdig ist, der junge Soldat, den man in seiner Hochzeitsnacht in den Krieg ruft oder die Frau, die den Tod ihres Mann nicht verkraftet und kurz nach ihm stirbt...Aber die unglückliche Liebe gilt oft nicht nur einer Person, sondern auch einer Stadt, einer Region. Geprägt von einer unglückseligen Geschichte, die man seit Jahrhunderten immer wieder mit Blut schreibt, ans Fliehen gewohnt, ist der Balkanero im Allgemeinen, der Bosnier im Besonderen vor allem eins: nostalgisch und sentimental. So wird oft die Schönheit Sarajevos besungen, an Mostar kommt sowieso keiner vorbei oder Bosnien als solches: Bosno moja, divna mila, mein Bosnien, liebes, wunderschönes.
Erwähnt sei an dieser Stelle Aleksa Santic aus Mostar dessen "Emina" die Jahrhunderte überdauerte und immer noch zeitlos schön ist: (leider habe ich keine gute deutsche Übersetzung gefunden und ich selber traue mich da nicht ran)

Sinoć, kad se vratih iz topla hamama,
Prođoh pokraj bašte staroga imama;
Kad tamo, u bašti, u hladu jasmina,
S ibrikom u ruci stajaše Emina.

Last night, returning from the warm hamam,
I passed by the garden of the old imam,
And lo, in the garden, in the shade of a jasmine,
There with a pitcher in her hand stood Emina.

Ja kakva je, pusta! Tako mi imana,
Stid je ne bi bilo da je kod sultana!
Pa još kad se šeće i plećima kreće…
- Ni hodžin mi zapis više pomoć neće!…

What beauty! By my faith I could swear,
She wouldn’t be ashamed if she were at the sultan’s!
And the way she walks and her shoulders move . . .
–Not even a hodja’s amulet could help me!

Ja joj nazvah selam. Al’ moga mi dina,
Ne šće ni da čuje lijepa Emina,
No u srebren ibrik zahitila vode
Pa po bašti đule zalivati ode;

I offered her salaam, but by my faith,
Beautiful Emina wouldn’t even hear it.
Instead, scooping water in her silver pitcher,
Around the garden she went to water the roses.

S grana vjetar duhnu pa niz pleći puste
Rasplete joj one pletenice guste,
Zamirisa kosa ko zumbuli plavi,
A meni se krenu bururet u glavi!

A wind blew from the branches down her lovely shoulders
Unraveling those thick braids of hers.
Her hair gave off a scent of blue hyacinths,
Making me giddy and confused!

Malo ne posrnuh, mojega mi dina,
No meni ne dođe lijepa Emina.
Samo me je jednom pogledala mrko,
Niti haje, alčak, što za njome crko’!…

I nearly stumbled, I swear by my faith,
But beautiful Emina didn’t come to me.
She only gave me a frowning look,
Not caring, the naughty one, that I’m crazy for her!

Sinoć, kad se vratih iz topla hamama,
Prođoh pokraj bašte staroga imama;
Kad tamo, u bašti, u hladu jasmina,
S ibrikom u ruci stajaše Emina.

Last night, returning from the warm hamam,
I passed by the garden of the old imam,
And lo, in the garden, in the shade of a jasmine,
There with a pitcher in her hand stood Emina.

Ja kakva je, pusta! Tako mi imana,
Stid je ne bi bilo da je kod sultana!
Pa još kad se šeće i plećima kreće…
- Ni hodžin mi zapis više pomoć neće!…

What beauty! By my faith I could swear,
She wouldn’t be ashamed if she were at the sultan’s!
And the way she walks and her shoulders move . . .
–Not even a hodja’s amulet could help me!

Ja joj nazvah selam. Al’ moga mi dina,
Ne šće ni da čuje lijepa Emina,
No u srebren ibrik zahitila vode
Pa po bašti đule zalivati ode;

I offered her salaam, but by my faith,
Beautiful Emina wouldn’t even hear it.
Instead, scooping water in her silver pitcher,
Around the garden she went to water the roses.

S grana vjetar duhnu pa niz pleći puste
Rasplete joj one pletenice guste,
Zamirisa kosa ko zumbuli plavi,
A meni se krenu bururet u glavi!

A wind blew from the branches down her lovely shoulders
Unraveling those thick braids of hers.
Her hair gave off a scent of blue hyacinths,
Making me giddy and confused!

Malo ne posrnuh, mojega mi dina,
No meni ne dođe lijepa Emina.
Samo me je jednom pogledala mrko,
Niti haje, alčak, što za njome crko’!…

I nearly stumbled, I swear by my faith,
But beautiful Emina didn’t come to me.
She only gave me a frowning look,
Not caring, the naughty one, that I’m crazy for her!


Hier ein paar meiner Favoriten,  tolle Künstler wie Damir Imamovic, Mostar Sevdah Reunion und Amira Medjunani, die die klassischen Sevdah-Elemente auf eine wundervolle Art mit modernen Jazz und Pop-Elementen kombinieren, hope you like it!



Nicht zu vergessen, die Großmeister rahm. Safet Isovic und Himzo Polovina, unverwechselbar und einzigartig: 
http://


Sehr empfehlenswert ist auch die Doku "Stories of Sevdah" die die Geschichte des Sevdah auf eine wunderschöne Art und Weise erzählt  Wenn ihr mal schlecht drauf seid, nehmt euch die Stunde Zeit, schaut sie euch in Ruhe an und gebt euch eurem Gefühl hin, es lohnt sich.



mariasimoneidejhs

No comments:

Post a Comment

Note: Only a member of this blog may post a comment.