die türkische Mami, deren Kopftuch so gar nicht zum Rest des Outfits passt und quer durch den Laden brüllt, dass das Kind sofort zu ihr kommen soll
die indische Familie, mit ihren fünf - zehn Kindern, immer auf der Suche nach einem, das sich irgendwo versteckt.
das italienische Ehepaar das lautstark vor einem Werkzeugkoffer diskutiert
der geizige Schwob, der später den Hass der Leute auf sich ziehen wird, weil er den Betrag von 5,49 passend hat und ewig zum Abzählen der Cents braucht
der Bauarbeiter der sich schnell Käse fürs Frühstück holt
die Rentnerin, die eigentlich Zeit hätte sich aber später als erstes über die lange Warteschlange beschweren wird
die Yoga-Mami, die vor den Bio-Bananen steht und die Nase rümpft, weil sie das eigentlich nicht nötig hätte
die Hartz IV-Mami, die genau das leider nötig hat, weil sonst das Geld hinten und vorne nicht reicht
Alle sind sie da und ich mittendrin, die gefühlt mit allen etwas und nichts gemeinsam hat...
So ein Donnerstag Vormittag beim Aldi erfordert Geduld und gute Nerven. Je nachdem was es gerade im Angebot gibt, sind die Warteschlangen ewig lang und das Gedränge so dicht, dass es das Wort Platzangst neu definiert. Und dann steht man da, beobachtet die Menschen um sich herum und denkt sich: was hat es mit diesem Aldi auf sich, dass es jeden Donnerstag wegen ein paar Bratpfannen und Fahrradhelmen aus allen Nähten zu platzen droht und zum ausländerfeindlichkeitsfördernsten Ort der Welt wird?
Hier ein paar kuriose Fakten zum Thema Aldi:
Entlang einer später "Aldi-Äquator" genannten Grenze teilen 1961 die Albrecht-Brüder Deutschland unter sich auf. Theo übernimmt den Norden, Karl gründet "Aldi Süd"
1971 wird Theo Albrecht entführt. Zwei Wochen später wird er nach Zahlung von Lösegeld frei gelassen und die Täter gefasst. Danach bedankt sich Albrecht bei den Polizeibeamten unter anderem mit 120 Flaschen Sekt und versucht, das Lösegeld von der Steuer abzusetzen. Das Finanzamt lässt das jedoch nicht gelten
Obwohl Scanner-Kassen schon seit den 1980er Jahren in den meisten Supermärkten zum Standard werden, führen Aldi Nord und Aldi Süd das System erst nach der Jahrtausendwende ein. Die Verkäufer müssen zuvor sämtliche Warencodes des rund 1000 Artikel umfassenden Sortiments auswendig können
Alle Manager müssen die sogenannte "Aldi-Bibel" lesen. Das schon vor Jahrzehnten verfasste Handbuch "Standards im Verkauf" zeigt penibel auf, welche Regeln von der Schreibtischordnung bis zur Kittelbestellung zu beachten sind. Die "richtige" Bibel gibt es bei Aldi übrigens für knapp 12 Euro :-)mariasimoneidejhs
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