Der Sohn ist krank. Er hatte heute abend plötzlich hohes Fieber. Der Vorteil ist, dass er endlich mal wieder ganz schnell und problemlos eingeschlafen ist, weil er so erschöpft war. Vorher hat sich allerdings noch eine furchtbare Szene abgespielt.
Damit der Sohn trotz Fieber einigermaßen schlafen kann, wollte ich ihm etwas gegen das Fieber geben. Mit Zäpfchen haben wir nicht so besonders gute Erfahrungen gemacht, deshalb bekommt er immer einen Fiebersaft. Jetzt konnte ich den Fiebersaft aber nicht finden. Der Sohn war die letzten sechs Monate lang kerngesund und da war die Hausapotheke nicht mehr greifbar. Ich war mir sicher, dass wir noch Saft haben, aber ich konnte ihn halt nicht finden. Im Bad habe ich aber noch Fieberzäpfchen gefunden, also habe ich so eines genommen.
Der Sohn lag also auf der Wickelkommode und ich packte das Zäpfchen aus. Er fragte, was er momentan so 100 Mal am Tag fragt: "Machsu, Mama?" (Was machst Du?)
In diesem Moment rammte ich ihm das Zäpchen in den Popo. Der arme kleine Kerl hat geschrien wie am Spieß. Er tat mir so leid.
Jetzt sitze ich hier auf dem Sofa wie ein waidwundes Reh und fühle mich schrecklich. Ich höre den Sohn immer wieder sein fröhliches, interessiertes, vertrauensseeliges und unendliches süßes "Machssu, Mama?" fragen. Das klingt in meinem Kopf nach und ich möchte am liebsten zu ihm gehen, ihn aus dem Bett holen und ihm die ganze Nacht zu sagen, wie lieb ich ihn habe und dass ich ihm doch nicht weh tun wollte.
Es war nur ein Zäpfchen und nur ein ganz kurzer Schreck für den Sohn, aber mein Mutterherz ist ganz unglücklich.
Eben fiel mir ein, dass ich den Saft für unseren letzten Urlaub eingepackt hatte und ich habe ihn in meinem Kulturbeutel gefunden, Ich bin mir nicht sicher, ob es das jetzt besser oder schlimmer macht.
Eure Mia
mariasimoneidejhs
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