Manchmal muß man als Visagist in seinem Kreativberuf ganz schön erfinderisch sein. Für die Präsentation der neuen Sinar-HY6-Kamera vor Mitgliedern des Deutschen PIC-Verbandes sollte in einer kleinen Show ebenjenes Gerät "in Action" gezeigt werden. Da das Rückteil über eine Auflösung von 33 Mio Pixel verfügt (man kann damit sozusagen jeder einzelnen Hautpore in der Vergrößerung bis auf den Grund gucken), sollte ich dafür einen möglichst farbenfrohen Look kreieren. Nach tagelangem Durchstöbern von Zeitschriften und Internet, hatte ich mich dann für einen bunten Asien-Look entschieden. Ein Papierhut sollte her und dazu passend wollte ich ein tolles Make up machen. Gesagt-getan! Wo bekommt man diese Zutaten in Deutschland, wenn nicht in Berlin (so dachte ich) und reiste prompt in die Hauptstadt. Ich habe ernsthaft fast jeeeeeden Asien-Shop in ganz Berlin abgeklappert. Es goss aus Kübeln, meine Füße brannten, aber von einem Papierhut keine Spur. Die Thais schickten mich zu den Japanern, die Japaner zu den Chinesen, die widerum zu den Koreanern und die Koreaner meinten, soetwas müsse beim Thailänder zu kriegen sein... ein Chinese wollte mir so einen Hut sogar basteln (wie süß!). Vor lauter Frust schlug ich dann in einem Geschäft für Möbel und Wohnraumdekoration in der Kantstraße zu. Ein Traum aus rot und gold, mit Drachen und Löwen, Bommeln und Troddeln, eine trditionelle chinesische Papierlampe nämlich!
Dazu hatte ich beim Thailänder vorsichtshalber noch ein paar Bommeln, Blütenketten und Glückshänger eingeladen. bepackt mit all diesem fremdländischen Kram verbarrikadierte ich mich 2 Tage lang zuhause und veranstaltete das große kreative Bastelmassaker und nachdem es im Wohnzimmer tatsächlich wie nach einem mittelschweren Erdbeben aussah, hatte ich zwar nicht das, was ich ursprünglich vorhatte, aber trotz allem einen schönen Asien-Look. Gepaart mit einem chinesischen Kaftan sah das Ganze am lebenden Model noch viel schöner aus. Die Veranstaltung selbst wurde super angenommen. Die Mitarbeiter der Sinar GmbH (die übrigens zur Jenoptik gehört), der Agentur Art-Kontor (die die Veranstaltung organisiert hatten) und natürlich die Fotografen des PIC-Verbandes waren mehr als zufrieden mit einer gelungenen Präsentation. Leider habe ich nur ein paar Backstage-Schnappschüsse, reiche die Originale aber gern noch nach! Den Vodcast-Beitrag zur Kamera-Präsentation könnt Ihr hier ansehen:
http://www.art-kon-tor.de/aktuelles/podcast-vodcast.html
mariasimoneidejhs
Wenn Friseure zum Friseur gehen, dann haben die Friseure, die den Friseuren den Kopf frisieren müssen, oftmals nix zu lachen. Denn Friseure sind ganz furchtbare Friseurkunden...
Wie dem Schuster mit seinen Leisten ergeht es meinem Kopf auch oft. Das mit dem Nachfärben kriege ich ja noch alleine hin, aber wenn es um den Schnitt geht, vertraue ich meinen Schädel dann doch lieber professionellen Händen an, als daß ich mir möglicherweise mit der Schere selbst noch ein Leid zufüge (alle Friseure wissen, wie scharf Haarschneidescheren sind). Nach Sommer, Salzwasser, etwas Sonne und einem Haarschnitt, der mehr als 3 Monate zurückliegt, hatte ich mein Spiegelbild komplett satt.
Etwas Neues mußte her!
Schon seit langem spiele ich mit dem Gedanken, mir einen schicken "Bob" schneiden zu lassen. Leider absolviert meine Freundin Claudi (Friseurin und L'oreal-Trainerin) gerade ihre Hardcore-Meisterschule (in 3 Monaten) und hat für so ziemlich nix anderes mehr Zeit als für ihre Bücher.... meine Maskenbildner-Kollegin Bea hat mir zwar letzte Woche schon ein gutes Stück Haarlänge abgeschnitten, aber meinen Nacken wollte ich noch um Einiges kürzer und da Bea auch viel arbeiten muß, wollte ich da nicht auch nochmal nerven.
Also habe ich mich in das große Abenteuer gestürzt und bin heute sehr mutig in einen Salon gegangen, in dem ich noch nieee war, geschweige denn eine Empfehlung hatte, noch irgendeinen Mitarbeiter dort kenne. Allein der Laden gefällt mir. Er heißt "momentum" und liegt mitten in Weimars Innenstadt.
Das Ladenlokal verfügt über riesige Schaufenster, in die man beim Vorbeibummeln reingucken kann, ohne dass einem der Blick von einem Regal oder diversen Frisurenplakaten verbaut wird. Innen agieren viele junge Leute - die meisten mit tollen Haarfarben und aktuellen Schnitten... was mich dann wohl auch animiert hat, meinen Fuß als Kundin über die Schwelle jener Lokalität zu setzen. Nichts finde ich schlimmer, als Friseure, die mit Uralt-Frisuren hinterm Stuhl stehen und Trends verkaufen wollen.
Ein junger Mann namens Kevin begrüßte mich wie 'ne alte Bekannte...freundlich und locker. Ich kam sofort dran, denn feste Termine gibts bei momentum nicht. Auf die ausführliche Nachfrage nach meinen Wünschen folgte eine kompetente Beratung... Haarewaschen und los gings. Zapzarapp waren meine Haare ab und auch die Gestaltung meines Nackens hatten wir ultraschnell umgesetzt. Für ganze 16 € (cut & go) sehe ich jetzt irgendwie "trés francais" aus und fühle mich mit meinem neuen Look großartig!
Mein Abenteuer hat sich also mehr als gelohnt, ich habe mich sofort wohlgefühlt und sicher wird mein Besuch nicht der letzte gewesen sein. Ein riesiges Kompliment an Kevin Lobers vom momentum-Team!!! mariasimoneidejhs